Einführung
Der Name ist Programm: Engelskuchen – auch bekannt als „Angel Food Cake“ – ist ein wahrhaft himmlischer Kuchen, der durch seine unvergleichlich luftige, zarte Textur besticht. Außen goldgelb und leicht knusprig, innen schneeweiß, fluffig und beinahe wolkenweich – dieser Kuchen gleitet geradezu auf der Zunge dahin und macht seinem Namen alle Ehre. Er gehört zu den leichtesten Kuchenarten überhaupt, ist fettarm, kommt ohne Butter aus und wird mit einfachen Zutaten hergestellt. Doch trotz (oder gerade wegen) seiner Schlichtheit ist er ein wahres Meisterwerk der Backkunst.
Besonders beliebt ist der Engelskuchen in den USA, wo er traditionell aus vielen Eiweißen, Zucker und Mehl zubereitet wird. Doch auch in Europa, vor allem unter Hobbybäcker*innen, erfreut er sich zunehmender Beliebtheit – nicht zuletzt, weil er so vielseitig, luftig und angenehm süß ist, dass er zu jeder Jahreszeit, zu jedem Anlass und mit verschiedensten Toppings begeistert.
In diesem ausführlichen Artikel tauchen wir tief in die Welt des Engelskuchens ein – von seinen Vorteilen über die klassischen und modernen Zubereitungsschritte bis hin zu praktischen Tipps, Variationen, Serviervorschlägen und häufig gestellten Fragen. Wenn du nach einem Kuchen suchst, der einfach zuzubereiten ist und trotzdem beeindruckt, dann wirst du diesen Klassiker lieben.
Zentrale Vorteile
1. Himmlisch leicht und fluffig
Der Engelskuchen hat eine unglaublich weiche, luftige Konsistenz, die fast an Baiser erinnert. Er ist zart und schmilzt förmlich auf der Zunge.
2. Kalorienarm & fettfrei
Anders als viele andere Kuchen enthält dieser keine Butter, kein Öl und keine Eigelbe – ideal für figurbewusste Genießer oder als leichter Nachtisch.
3. Wenige, einfache Zutaten
Du brauchst keine exotischen oder teuren Produkte. Alles, was du brauchst, sind Eiweiße, Zucker, Mehl, etwas Säure (Zitrone oder Weinstein) und Vanille.
4. Vielseitig kombinierbar
Ob mit frischen Früchten, einer Fruchtsauce, geschlagener Sahne oder als Basis für kreative Desserts – der Engelskuchen passt sich jeder Idee an.
5. Glutenfrei möglich
Der Kuchen lässt sich auch glutenfrei zubereiten, indem man das Mehl durch glutenfreie Alternativen wie Reismehl oder Mandelmehl ersetzt.
6. Perfekt für Resteverwertung
Er ist eine hervorragende Möglichkeit, übrig gebliebene Eiweiße zu verwerten, z. B. nach dem Backen von Plätzchen oder Pudding.
7. Beeindruckende Optik ohne große Mühe
Obwohl er so einfach ist, wirkt der Engelskuchen mit seiner hellen Farbe und seiner luftigen Textur immer edel und festlich.
Zutaten
Für eine klassische Gugelhupf- oder Rohrbodenform (ca. 25 cm Durchmesser) benötigst du:
10–12 frische Eiweiße (ca. 360 ml Eiweiß, zimmerwarm)
1 Prise Salz
1 TL Weinsteinbackpulver (alternativ: 1 TL Zitronensaft oder Essig)
200 g Zucker (feiner Haushaltszucker oder extrafein)
1 Päckchen Vanillezucker oder 1 TL Vanilleextrakt
100 g Weizenmehl Type 405 oder feines Dinkelmehl
Optional: Abrieb einer halben Bio-Zitrone
Hinweis: Die Eier sollten sehr frisch sein und sorgfältig vom Eigelb getrennt – kein Tropfen Eigelb darf im Eiweiß sein, sonst lässt es sich nicht richtig aufschlagen.
Zubereitung
1. Vorbereitung der Form
Verwende am besten eine nicht gefettete Gugelhupf- oder Angel-Food-Backform mit Rohrboden und glattem Rand. Das Nicht-Fetten ist entscheidend: Der Teig muss an der Form „hochklettern“ können, um sein Volumen zu behalten.
2. Eiweiß schlagen
Die Eiweiße mit einer Prise Salz in einer absolut fettfreien Schüssel aufschlagen, bis sie schaumig sind. Dann langsam das Weinsteinpulver (oder Zitronensaft) einrieseln lassen. Weiter schlagen, bis weiche Spitzen entstehen.
3. Zucker einarbeiten
Zucker in kleinen Portionen (jeweils 1–2 EL) langsam einrieseln lassen, dabei weiter schlagen. Der Eischnee soll nun glänzen und feste Spitzen bilden. Vanilleextrakt oder Vanillezucker hinzufügen.
4. Mehl unterheben
Das Mehl sieben und vorsichtig mit einem Teigschaber unter den Eischnee heben – in mehreren Etappen und sehr behutsam, damit keine Luft entweicht.
5. Teig einfüllen
Den luftigen Teig in die vorbereitete Form geben, leicht glatt streichen und mehrmals auf die Arbeitsfläche klopfen, um Luftblasen zu entfernen.
6. Backen
Den Kuchen im vorgeheizten Ofen bei 170 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 35–40 Minuten backen. Der Kuchen sollte goldgelb sein und auf Druck leicht zurückfedern.
7. Abkühlen lassen
Die Form sofort nach dem Backen umdrehen (z. B. auf eine Flasche stülpen) und den Kuchen kopfüber vollständig abkühlen lassen – so behält er seine Höhe.
8. Herauslösen
Nach dem vollständigen Abkühlen den Kuchen vorsichtig mit einem dünnen Messer vom Rand lösen und auf eine Tortenplatte stürzen.
Pro-Tipps und Variationen
1. Zuckerqualität macht den Unterschied
Verwende möglichst feinen Zucker – je feiner der Zucker, desto besser löst er sich im Eischnee auf und sorgt für eine seidige Konsistenz.
2. Eier richtig trennen
Achte darauf, dass kein Eigelb in das Eiweiß gelangt. Selbst ein Tropfen Fett oder Eigelb verhindert, dass der Eischnee steif wird.
3. Mit Aromen experimentieren
Neben Vanille passen auch Zitronenabrieb, Orangenextrakt, Mandelaroma oder ein Hauch Zimt hervorragend zum Engelskuchen.
4. Glutenfreie Version
Ersetze das Mehl durch Reismehl oder Kartoffelstärke. Auch Mandelmehl funktioniert, allerdings verändert sich die Konsistenz etwas.
5. Schichtkuchen daraus machen
Den Kuchen in Lagen schneiden und mit Früchten und Sahne oder Frischkäsecreme füllen – ideal für Geburtstage oder festliche Anlässe.
6. Fruchtige Ergänzung
Mit einer Beerensauce, Erdbeerpüree oder Mango-Kompott serviert wird der Kuchen zur sommerlichen Leckerei.
7. Kakao-Engelskuchen
Einen Teil des Mehls durch Kakaopulver ersetzen (z. B. 20 g), um einen schokoladigen, dennoch leichten „Chocolate Angel Cake“ zu kreieren.
8. Mit Puderzucker bestäuben
Eine einfache, elegante Variante ist der pure Engelskuchen mit etwas Puderzucker und ein paar frischen Beeren obendrauf.
Serviervorschläge
Zum Nachmittagskaffee:
In Scheiben geschnitten, mit Puderzucker bestäubt und etwas Schlagsahne serviert – ein Klassiker am Kaffeetisch.
Mit frischen Beeren:
Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren oder Johannisbeeren bringen frische Fruchtnoten ins Spiel. Besonders schön auf einem weißen Teller angerichtet.
Mit Eis:
Eine Kugel Vanilleeis oder Zitronensorbet zum warmen Engelskuchen sorgt für ein tolles Texturspiel.
Festlich dekoriert:
Mit essbaren Blüten, Minzblättern oder Zuckerguss eignet sich der Engelskuchen hervorragend als Highlight für Geburtstage, Taufen oder Hochzeiten.
In Dessertgläsern:
Zerbröselt und geschichtet mit Creme und Früchten wird der Kuchen zum schnellen Schichtdessert – ideal für Buffets.
Als Basis für Trifle:
Mit Pudding, Fruchtkompott und Sahne geschichtet wird der Engelskuchen zum Hauptdarsteller eines traditionellen englischen Trifles.
Fazit
Der Engelskuchen ist weit mehr als nur ein einfacher Rührkuchen – er ist ein Symbol für Leichtigkeit, Eleganz und Genuss. Seine zarte Konsistenz, sein luftiges Volumen und sein mild-süßer Geschmack machen ihn zu einem der vielseitigsten Kuchen überhaupt. Ob pur, gefüllt, verziert oder als Basis für kreative Desserts – dieser Kuchen ist ein echter Allrounder in der Küche.
Besonders in einer Zeit, in der viele Menschen bewusster essen und auf einfache, ehrliche Zutaten setzen, bietet der Engelskuchen genau das: ein Gefühl von Genuss ohne Reue. Mit seinem Verzicht auf Fett, seiner Kalorienarmut und der Möglichkeit, ihn glutenfrei oder laktosefrei zu backen, erfüllt er viele Wünsche moderner Backfans.
Wer einmal einen echten Engelskuchen gebacken hat, wird verstehen, warum dieser Klassiker seit Generationen begeistert – und warum er auf keiner gut sortierten Kaffeetafel fehlen sollte. Einfach, leicht, himmlisch gut.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Warum darf die Form nicht gefettet werden?
Der Teig muss an den Wänden der Form haften, um aufgehen zu können. Fett verhindert dies, und der Kuchen fällt zusammen.
2. Kann ich Eigelbe mitverwerten?
Ja, aus den Eigelben lassen sich wunderbar Pudding, Pasta, Vanillecreme oder sogar Mayonnaise machen.
3. Kann ich normalen Zitronensaft statt Weinstein verwenden?
Ja, Zitronensaft oder Weißweinessig stabilisieren ebenfalls den Eischnee und können Weinstein ersetzen.
4. Warum fällt mein Kuchen zusammen?
Mögliche Gründe: zu wenig geschlagenes Eiweiß, zu früh geöffnetes Ofentor, gefettete Form oder unvollständiges Abkühlen.
5. Wie lange ist der Kuchen haltbar?
Gut verpackt hält er sich 2–3 Tage bei Zimmertemperatur. Im Kühlschrank bleibt er sogar bis zu 5 Tage frisch.
6. Kann man Engelskuchen einfrieren?
Ja, gut eingepackt lässt er sich bis zu einem Monat einfrieren. Vor dem Servieren vollständig auftauen lassen.
7. Ist Engelskuchen für Diabetiker geeignet?
Er enthält viel Eiweiß und relativ wenig Fett, aber auch Zucker. Mit Erythrit oder Xylit kann eine zuckerarme Version gebacken werden.
8. Welche Form ist die beste?
Spezielle Angel-Food-Cake-Formen mit Rohrboden und glatten Wänden liefern die besten Ergebnisse.
9. Kann man den Kuchen auch ohne Maschine schlagen?
Theoretisch ja, aber das Aufschlagen von 10–12 Eiweißen per Hand ist extrem anstrengend und dauert sehr lange.
10. Ist der Kuchen auch für Kinder geeignet?
Unbedingt! Er ist weich, nicht zu süß, enthält keine künstlichen Aromen oder Farbstoffe und kommt ohne Alkohol aus.