Einführung
„Indianer mit Schlag“ – allein der Name weckt Erinnerungen. Dieses österreichische Traditionsgebäck hat sich einen festen Platz auf den Kuchentellern und in den Herzen von Generationen gesichert. Außen ein fluffiger Biskuit, innen mit luftiger Schlagsahne gefüllt und manchmal mit einer hauchdünnen Schokoladenglasur bedeckt – dieses kleine, aber feine Gebäckstück ist ein wahres Meisterwerk der klassischen Konditoreikunst.
Besonders in Wien und in traditionellen Kaffeehäusern findet man die „Indianer mit Schlag“ häufig neben anderen Mehlspeisklassikern wie Punschkrapferl oder Kardinalschnitten. Doch trotz ihrer Beliebtheit kennt nicht jeder die spannende Geschichte, die hinter diesem Gebäck steckt – oder wie einfach es sein kann, sie selbst zu Hause zuzubereiten.
Dieser Artikel führt dich in die Welt der „Indianer mit Schlag“ ein – von ihrer Herkunft über die Zubereitung bis hin zu Tipps für die perfekte Konsistenz und kreative Variationen. Lass dich inspirieren, dieses charmante Dessert in deine eigene Rezeptsammlung aufzunehmen.
Wichtige Vorteile
Warum sollte man sich die Mühe machen, „Indianer mit Schlag“ selbst zu backen, statt sie in einer Konditorei zu kaufen? Ganz einfach – hier sind einige der Hauptvorteile:
1. Hausgemachter Geschmack
Nichts geht über den Duft und Geschmack frisch gebackener Biskuitteiglinge, direkt aus dem Ofen. Selbstgemachte „Indianer“ sind deutlich aromatischer und frischer als industriell gefertigte Alternativen.
2. Natürliche Zutaten
Beim Selbermachen weißt du genau, was hineinkommt. Du kannst auf frische Bio-Eier, hochwertige Schokolade und echte Vanille zurückgreifen, ganz ohne Konservierungsstoffe oder künstliche Aromen.
3. Kreative Vielfalt
Ob du die klassische Variante bevorzugst oder dich an moderne Interpretationen mit Früchten, Likören oder veganer Schlagcreme heranwagst – das Grundrezept lässt sich wunderbar abwandeln.
4. Nostalgie pur
„Indianer mit Schlag“ wecken Kindheitserinnerungen. Das Nachbacken dieses Gebäcks kann ein liebevolles Ritual sein – sei es für einen Geburtstag, ein Sonntagskaffee oder einfach nur als süße Geste für die Familie.
5. Beeindruckende Optik bei geringem Aufwand
Trotz ihrer raffinierten Optik sind „Indianer“ vergleichsweise einfach herzustellen. Mit ein wenig Übung gelingen sie auch Backanfängern und sorgen für erstaunte Blicke bei Gästen.
Zutaten
Die Zutatenliste ist überschaubar, doch auf die Qualität kommt es an. Für etwa 12 „Indianer mit Schlag“ benötigst du:
Für den Biskuitteig:
4 Eier (Größe M)
120 g Zucker
1 TL Vanillezucker oder Vanilleextrakt
100 g Mehl (glatt, Type 480)
20 g Maisstärke
1 Prise Salz
Für die Füllung:
250 ml Schlagobers (Sahne)
1 Päckchen Sahnesteif (optional)
1 TL Zucker oder Vanillezucker (nach Geschmack)
Für die Glasur (optional):
100 g Zartbitterkuvertüre
1 TL Kokosöl oder Butter
Anleitung
Schritt 1: Vorbereitung
Heize den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vor. Bereite ein Backblech mit Backpapier vor oder nutze eine spezielle „Indianerform“, falls vorhanden. Falls nicht, kannst du auch kleine Häufchen Biskuit auf ein Blech dressieren.
Schritt 2: Biskuitteig zubereiten
Trenne die Eier. Schlage das Eiweiß mit einer Prise Salz steif.
Gib nach und nach die Hälfte des Zuckers hinzu und schlage weiter, bis ein glänzender Eischnee entsteht.
In einer zweiten Schüssel die Eigelbe mit dem restlichen Zucker und Vanillezucker schaumig schlagen.
Hebe den Eischnee vorsichtig unter die Eigelbmasse.
Siebe Mehl und Stärke über die Masse und hebe sie vorsichtig unter – nicht rühren, sondern unterheben, um die Luftigkeit zu erhalten.
Schritt 3: Backen
Fülle den Teig mit einem Spritzbeutel auf das Backblech oder in Förmchen.
Backe die Biskuitböden ca. 10–12 Minuten, bis sie goldgelb und elastisch sind.
Lass sie auf einem Gitter vollständig auskühlen.
Schritt 4: Sahne schlagen
Schlag das Schlagobers mit etwas Zucker und Sahnesteif steif.
Fülle die Sahne in einen Spritzbeutel mit Sterntülle.
Schritt 5: Füllen
Schneide die ausgekühlten Biskuitkugeln waagrecht auf.
Spritze eine schöne Portion Schlagobers auf die Unterhälfte und setze den Deckel wieder darauf.
Schritt 6: Glasieren (optional)
Schmelze die Kuvertüre mit dem Kokosöl über dem Wasserbad.
Tunke die Oberseite der „Indianer“ vorsichtig in die Glasur oder streiche sie dünn darüber.
Lass sie vollständig trocknen.
Profi-Tipps und Variationen
Tipps für perfekte Indianer:
Verwende zimmerwarme Eier – sie lassen sich besser aufschlagen.
Rühre nicht zu lange, damit der Teig luftig bleibt.
Nutze einen Spritzbeutel für gleichmäßige Formen.
Achte auf gleichmäßige Backzeit – jeder Ofen ist anders.
Schlage die Sahne nicht zu fest, sonst wird sie grieselig.
Kreative Varianten:
Mit Likörsahne: Gib ein paar Tropfen Eierlikör oder Rum in die geschlagene Sahne.
Fruchtige Füllung: Ergänze die Sahne mit pürierten Himbeeren oder Erdbeeren.
Vegane Version: Nutze pflanzliche Sahnealternativen und Eiersatz.
Schokoladenteig: Gib etwas Kakaopulver zum Mehl für eine dunklere Variante.
Mini-Indianer: Für Buffets kannst du kleinere Portionen spritzen – ein echter Hingucker!
Serviervorschläge
Klassisch mit Kaffee: Ideal als Begleiter zum Nachmittagskaffee oder Cappuccino.
Festlich angerichtet: Auf einer Etagere mit Puderzucker bestäubt und frischen Beeren dekoriert.
Kinderfreundlich: Ohne Glasur, aber mit bunten Streuseln bestreut.
Elegant als Dessert: Mit einer Fruchtsauce am Teller servieren, etwa Passionsfrucht oder Himbeere.
Fazit
„Indianer mit Schlag“ sind mehr als nur ein nostalgisches Gebäck – sie sind ein Stück österreichische Backtradition, das mit wenigen Zutaten und etwas Zeit wahre Genussmomente beschert. Ob klassisch oder kreativ abgewandelt, sie überzeugen durch ihre luftige Leichtigkeit und das harmonische Zusammenspiel aus Teig und Schlagobers.
Wer einmal in die Welt dieses charmanten Gebäcks eintaucht, wird es kaum bei einem Versuch belassen. Die Freude beim Backen, das Staunen beim Servieren und der Genuss beim Essen machen „Indianer mit Schlag“ zu einem rundum lohnenden Projekt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
Was ist ein „Indianer mit Schlag“ genau?
Es handelt sich um ein österreichisches Biskuitgebäck, das mit Schlagsahne gefüllt ist. Die Oberseite ist oft mit Schokolade glasiert.
Warum heißt das Gebäck „Indianer“?
Der Name stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist historisch bedingt. Heute ist der Begriff umstritten, wird aber als traditionelle Bezeichnung für das Gebäck noch verwendet.
Kann ich „Indianer mit Schlag“ einfrieren?
Das ist nicht ideal. Der Biskuit an sich kann eingefroren werden, die gefüllte Variante mit Sahne jedoch verliert an Konsistenz.
Wie lange halten sich „Indianer mit Schlag“?
Frisch schmecken sie am besten. Im Kühlschrank halten sie sich 1–2 Tage, die Sahne sollte aber stets gekühlt bleiben.
Welche Alternativen gibt es zur Schokoglasur?
Du kannst sie mit Puderzucker bestäuben, mit Kakaopulver dekorieren oder eine Zitronenglasur verwenden.
Kann ich sie auch ohne Spritzbeutel machen?
Ja, du kannst den Teig auch mit einem Löffel portionieren. Die Form wird dann rustikaler, aber der Geschmack bleibt unverändert.
Sind „Indianer mit Schlag“ schwer zu machen?
Nein – mit ein wenig Vorbereitung und Sorgfalt ist dieses Gebäck auch für Hobbybäcker gut machbar.