Einführung
Wiener Kardinalscheiben – allein der Name klingt schon nach königlichem Genuss und klassischer Wiener Konditorkunst. Dieses Gebäck, das durch seine luftige Struktur und die feine Balance aus Süße und Säure besticht, ist nicht nur ein Highlight auf jeder Kaffeetafel, sondern auch ein Paradebeispiel für die elegante Wiener Backtradition. Dabei ist es erstaunlich, wie schnell und unkompliziert man dieses Meisterwerk selbst zubereiten kann.
Im Herzen der österreichischen Hauptstadt, wo Mehlspeisen wie Sachertorte, Apfelstrudel und Topfenknödel zuhause sind, ist die Kardinalschnitte – oder eben in der kleinen Form die Kardinalscheiben – ein echter Klassiker. Doch was viele nicht wissen: Dieses Gebäck ist nicht so kompliziert, wie es aussieht. Es erfordert keine stundenlangen Vorbereitungen, keine exotischen Zutaten und keine spezielle Konditorenausbildung.
In diesem Artikel zeigen wir dir nicht nur, wie du blitzschnell köstliche Wiener Kardinalscheiben zubereitest, sondern auch, welche Vorteile sie bieten, welche Variationen möglich sind und wie du sie am besten servierst. Also schnapp dir dein Handrührgerät – und lass uns loslegen!
Die wichtigsten Vorteile
1. Schnell zubereitet:
Trotz ihres edlen Erscheinungsbildes sind Kardinalscheiben überraschend schnell gemacht. Der Teig besteht aus einfachen Grundzutaten, die in den meisten Küchen bereits vorhanden sind.
2. Luftig und leicht:
Die Kombination aus Baiser und Biskuit sorgt für eine besonders luftige, zartschmelzende Textur. Die feine Fruchtnote durch Marmelade oder Fruchtfüllung bringt Frische und Ausgewogenheit.
3. Beeindruckende Optik mit wenig Aufwand:
Durch das charakteristische gelb-weiße Muster wirkt das Gebäck auf den ersten Blick anspruchsvoll. Doch der optische Effekt entsteht ganz simpel durch zwei Spritzmassen – ideal, um Gäste zu beeindrucken.
4. Vielseitig variierbar:
Ob klassisch mit Ribiselmarmelade (Johannisbeere), mit frischen Beeren, Topfencreme oder Schlagobers – Kardinalscheiben lassen sich nach Geschmack abwandeln und saisonal anpassen.
5. Perfekt für besondere Anlässe:
Ob Geburtstag, Sonntagskaffee oder Familienfeier – dieses Gebäck passt zu jeder Gelegenheit und bringt einen Hauch Wiener Kaffeehausatmosphäre auf den Tisch.
Zutaten
Für ca. 12–16 Stück Wiener Kardinalscheiben benötigst du:
Für die Baisermasse (Eiweißmasse):
4 Eiweiß (Größe M)
120 g Zucker
1 Prise Salz
Für die Biskuitmasse (Dottermasse):
4 Eigelb
60 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
60 g Mehl (Type 405)
Für die Füllung:
200 ml Sahne (Schlagobers)
1 Päckchen Sahnesteif (optional)
2 EL Zucker
150 g Ribiselmarmelade oder Himbeermarmelade (nach Belieben passiert)
Optional:
Frische Beeren zur Dekoration
Puderzucker zum Bestäuben
Zubereitung
Schritt 1: Vorbereitung
Heize den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vor. Belege ein Backblech mit Backpapier und zeichne dir mit Bleistift drei parallele Streifen à 4 cm Breite auf – mit je 2 cm Abstand dazwischen. Drehe das Papier dann um, damit die Markierungen nicht mit dem Teig in Kontakt kommen.
Schritt 2: Baisermasse herstellen
Schlage das Eiweiß mit einer Prise Salz steif. Gib dabei den Zucker langsam hinzu, bis die Masse glänzt und Spitzen zieht. Fülle die Baisermasse in einen Spritzbeutel mit großer Lochtülle.
Schritt 3: Biskuitmasse zubereiten
Schlage die Eigelbe mit Zucker und Vanillezucker cremig auf, bis die Masse hell wird. Siebe das Mehl darüber und hebe es vorsichtig unter. Auch diese Masse kommt in einen Spritzbeutel mit Lochtülle.
Schritt 4: Teig aufspritzen
Spritze abwechselnd Streifen aus Baisermasse und Biskuitmasse auf die vorgezeichneten Linien – beginnend und endend mit Baiser. Du solltest sechs Streifen erhalten: drei Baiserstreifen und dazwischen drei Biskuitstreifen.
Schritt 5: Backen
Backe den Teig ca. 18–20 Minuten, bis er leicht goldbraun ist. Achte darauf, dass das Baiser nicht zu dunkel wird. Nach dem Backen vollständig abkühlen lassen und der Länge nach halbieren.
Schritt 6: Füllung vorbereiten
Schlage die Sahne mit Zucker und eventuell Sahnesteif steif. Passiere die Marmelade, falls nötig, um Kerne zu entfernen.
Schritt 7: Zusammensetzen
Bestreiche eine Teighälfte mit Marmelade, gib die geschlagene Sahne darauf und setze die zweite Hälfte vorsichtig obenauf. Leicht andrücken. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
Schritt 8: Portionieren
Schneide die Kardinalscheiben in etwa 3–4 cm breite Stücke – so entstehen die typischen kleinen Schnitten, perfekt für das Kaffeekränzchen.
Pro Tipps und Variationen
Feine Zitronennote:
Ein wenig frisch geriebene Zitronenschale in der Biskuitmasse verleiht dem Gebäck ein frisches Aroma.
Fruchtige Vielfalt:
Statt Ribiselmarmelade eignen sich auch Erdbeer-, Himbeer- oder Marillenmarmelade hervorragend. Wer es etwas ausgefallener mag, kann Mango- oder Passionsfruchtpüree einsetzen.
Mit Topfencreme:
Ersetze die geschlagene Sahne durch eine Mischung aus Topfen (Quark), etwas Sahne, Zucker und Vanille – das ergibt eine besonders cremige Füllung.
Schokoladenliebhaber aufgepasst:
Ein Hauch geraspelte Zartbitterschokolade auf der Sahnefüllung bringt Tiefe und einen leichten Kontrast zur Süße.
Glutenfrei möglich:
Statt Weizenmehl kann auch glutenfreies Mehl verwendet werden – wichtig ist, dass es sich gut unterheben lässt.
Für besondere Anlässe:
Verziere die Kardinalscheiben mit essbaren Blüten, frischen Beeren oder kleinen Schokoladendekoren für eine besonders edle Präsentation.
Serviervorschläge
Klassisch zur Kaffeejause:
Wiener Kardinalscheiben passen perfekt zu einer heißen Tasse Kaffee oder einem Verlängerten am Nachmittag. Besonders schön wirken sie auf einer Etagere oder einer eleganten Tortenplatte.
Festlicher Nachtisch:
Serviert mit einem Klecks Fruchtsauce und einem Minzblatt wird aus dem kleinen Gebäck eine elegante Nachspeise für Gäste.
Mit Kompott oder Fruchtsalat:
Für eine sommerliche Variante kannst du die Kardinalscheiben mit frischem Obstsalat oder Rhabarberkompott servieren.
Als Teil eines Dessertbuffets:
Sie lassen sich gut vorbereiten und portionieren – ideal für Feiern, Buffets oder Picknicke.
Fazit
Wiener Kardinalscheiben sind ein kleines, aber feines Highlight der österreichischen Backkunst. Sie beeindrucken durch ihre zarte Struktur, den süß-säuerlichen Geschmack und das elegante Aussehen – und das alles in erstaunlich kurzer Zubereitungszeit.
Ob du sie klassisch mit Ribiselmarmelade zubereitest, mit frischen Beeren veredelst oder mit Topfencreme füllst – dieses Gebäck bietet jede Menge Raum für Kreativität. Dabei bleibt es stets leicht, luftig und unwiderstehlich köstlich.
Also, beim nächsten Sonntagskaffee: Warum nicht mal Kardinalscheiben servieren und ein kleines Stück Wien nach Hause holen?
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
1. Woher stammt der Name „Kardinalscheiben“?
Der Name geht auf die traditionelle Kardinalschnitte zurück – ein Gebäck, das angeblich an die Farben eines Kardinals erinnern soll: Weiß (Baiser) und Gelb (Biskuit).
2. Kann ich die Kardinalscheiben am Vortag vorbereiten?
Ja, du kannst sie am Vortag backen und füllen. Allerdings empfiehlt es sich, sie frisch zu füllen, damit die Baisermasse nicht durchweicht.
3. Wie lange sind Kardinalscheiben haltbar?
Im Kühlschrank halten sie sich 1–2 Tage frisch. Am besten schmecken sie aber am selben Tag.
4. Kann ich sie einfrieren?
Die Teigplatten (ungefüllt) lassen sich gut einfrieren. Gefüllt ist das nicht zu empfehlen, da die Sahne beim Auftauen an Stabilität verliert.
5. Kann ich statt Sahne auch pflanzliche Alternativen verwenden?
Ja, es gibt pflanzliche Schlagcremes, die sich gut aufschlagen lassen und ähnlich stabil sind wie Sahne.
6. Muss ich die Marmelade passieren?
Das ist Geschmackssache. Wer es besonders fein und ohne Kerne mag, sollte sie durch ein Sieb streichen.
7. Was tun, wenn das Baiser zu schnell braun wird?
In dem Fall kannst du das Gebäck mit Alufolie abdecken oder die Backtemperatur leicht reduzieren.
8. Wie bekomme ich die Streifen schön gleichmäßig?
Am besten verwendest du einen Spritzbeutel mit Lochtülle und arbeitest langsam und gleichmäßig entlang der vorgezeichneten Linien.